Sparkassenstiftung fördert ambitionierte Projekte in der Region Torgau - Oschatz
Die Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz fördert im 2. Halbjahr 2008 sechs Projekte im Bereich der Kultur und Denkmalpflege mit insgesamt 22.000 Euro. Dies entschied der Beirat der Stiftung während seiner Sitzung am 20. November 2008.
Gefördert werden die Sanierung der Friedhofskapelle in Torgau, die Erweiterung der Dauerausstellung im Jugendwerkhof Torgau, die Sicherung des "Wüsten Schloßes Osterlant" in Oschatz, die Renovierung von vier Türen der Kirche in Lampertswalde, die Erweiterung des Lapidariums im Schloß Hartenfels und die Neugestaltung des Kinderfestberges Arzberg.
Zu den besonders drängenden Förderprojekten zählt die Sanierung der Friedhofskapelle in Torgau. Derzeit werden die Trauergäste dort nur durch ein Deckennetz vor herabfallenden Putzteilen geschützt. Auch die Außen- und Innenwände der um 1810/11 errichteten Kapelle sind marode. Für eine denkmalgerechte Sanierung des Torgauer Kleinods stellt die Stiftung 5.000 Euro zur Verfügung.
Auch die Erinnerungs- und Begegnungsstätte Jugendwerkhof Torgau erhält Fördermittel in Höhe von 5.000 Euro. Mit den Geldern soll die Dauerausstellung "Ich bin als Mensch geboren und will als Mensch hier raus!" erweitert werden. Die Ausstellung vergegenwärtigt die Geschichte des Jugendwerkhofs Torgau als Instrument des staatlichen Erziehungssystems der DDR. Die Existenz der Jugendwerkhöfe galt als gesellschaftliches Tabu. Die Ausstellung, die die Initiativgruppe "Geschlossener Jugendwerkhof Torgau e. V." organisiert, erinnert an die 4.000 jugendlichen Opfer dieser "Disziplinierungseinrichtung" und gibt ihnen die Gewissheit, dass ihr Schicksal nicht in Vergessenheit gerät.
Zahlreiche archäologisches Rätsel gibt bis heute das "Wüste Schloss Osterlant" auf. Das Objekt wird als "romanischer Jagdpalast" bezeichnet. Die Vierflügelanlage des Schlosses ist für jene Zeit Anfang des 13. Jahrhunderts erstmalig in Deutschland und weist auf Einflüsse des Mittelmeerraumes hin. Bauherr war wahrscheinlich Markgraf Dietrich von Meißen und der Ostmark, der das Jagdschloss um 1210 bauen ließ. Die heutigen Baureste bestehen hauptsächlich aus zwei 9,60 m hohen Mauerstummeln und weiteren Mauerresten, die durch Witterungseinflüsse, stark beschädigt sind. Ziel der Stadt Oschatz ist es, die Ruine zu sichern und so für Besucher begehbar zu machen. Die Stiftung unterstützt dieses Vorhaben mit 4.000 Euro.
Für die Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Lampertswalde stellt die Stiftung Fördermittel für die Renovierung von vier Kirchentüren zur Verfügung. Die Kirche, die im Jahr 1722 im barocken Stil umgebaut wurde, liegt auf dem ökumenischen Pilgerweg zwischen Görlitz und dem thüringischen Vacha. Immer mehr Pilger sind auf dieser Strecke unterwegs und sollen zukünftig nicht nur offene, sondern auch einladende Türen in Lampertswalde finden.Für die Erweiterung des Lapidariums erhält der "Initiativkreis Schloß Hartenfels" in Torgau 3.000 Euro und 1.500 Euro gehen an den Heimatverein Arzberg, der den "Kinderfestberg" in Arzberg neugestalten und unter anderem eine Märchenwiese errichten wird.
Die Bewerbungsfrist für Förderanträge im ersten Halbjar 2009 endet am 31. Januar 2009. Über die Vergabe der Mittel entscheidet der Beirat der Stiftung am 8. April 2009.
Ansprechpartnerin für Fragen rund um die Förderprojekte der Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz ist:
Katja Koch
Telefon: 0341 - 562 96 68
Telefax: 0341 - 562 96 63