Sparkassenstiftung unterstützt Brunnenbau mit 9.000 Euro
Schildau, der 6. Oktober 2007. "Um die Tiefe des neuen Brunnens auszumessen, legten die Schildbürger eine Stange über den Brunnenschacht. Ein Schildbürger hängte sich mit beiden Händen daran, an seine Füße der nächste; und so weiter…Bald konnte der oberste die Last nicht mehr halten. Er rief den unter ihm Hängenden zu: 'Haltet euch fest. Ich muss mir mal schnell in die Hände spucken!' Dann aber konnte er die Stange nicht wieder erreichen…alle fielen herunter!" Dieser und zahlreiche weitere Schildbürgerstreiche haben die Stadt Schildau berühmt gemacht. Die vermutlich um 1170 vom Meißner Markgrafen gegründete und 1349 erstmalig erwähnte Kleinstadt am Rande der Dahlener Heide nennt sich deshalb auch nicht ohne Stolz die "Stadt der Schildbürger".
Der Schildbürgerbrunnen
Zahlreiche Sehenswürdigkeiten in und um die Stadt erinnern an die Schildbürgerstreiche, die 1598 erstmals schriftlich verfasst wurden. So finden sich in Schildau neben dem Schildbürgermuseum zahlreiche Wappenschilder, welche die bekanntesten Streiche bildlich an ihren vermeintlichen Originalschauplätzen darstellen. Um den touristischen Effekt zu verbessern, die Aufmerksamkeit für die Stadt zu erhöhen und die Schildbürgergeschichte der Öffentlichkeit zu präsentieren, wurde 2006 und 2007 der "Schildbürgerbrunnen" in zwei Bauabschnitten errichtet. Dieser befindet sich nun in unmittelbarer Nähe zum Schildbürgermuseum und symbolisiert einige der markantesten Streiche der Schildbürger.
Sparkassenstiftung unterstützt Bau des Brunnens mit 9.000 Euro
Die Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz unterstützte das Projekt der Stadtverwaltung Schildau, das nach den Vorlagen des Bildhauers Torsten Freche aus Polbitz errichtet wurde, mit 9.000 Euro. Auf dem dreieckigen Brunnenbecken aus Sandstein, das den von Historikern so bezeichneten "Meißnischen Triangel" (Bezeichnung für die von den Flüssen Elbe, Eger und Saale eingerahmte Markgrafschaft Meißen) symbolisiert, bilden die drei Bronzefiguren "Krebs", "Maushund" und "Mühlstein mit Hut" die Eckpunkte. Im Brunnen selbst befindet sich ein Boot, besetzt mit fünf Schildbürgern, wobei jede Figur einen Schildbürgerstreich repräsentiert. Außerdem finden sich noch zahlreiche kleinere Symbole aus den Schildbürgerstreichen, wie z. B. die "lange Wurst" oder die "Kuh, welche auf die Mauer gezogen wurde um Gras abzufressen".
Harmonisierung der Brunnenumgebung
Im Zuge des Brunnenbaus musste auch noch der umliegende Platz neu gestaltet werden. Hierbei wurden neben dem Anpflanzen von Bäumen und dem Aufstellen von Bänken auch Pflasterarbeiten durchgeführt. Denkmalgeschützte Wegteile wurden dabei wieder eingebaut bzw. notwendige Ergänzungsmaßnahmen durchgeführt. Bei sämtlichen Arbeiten wurde Wert darauf gelegt, dass möglichst einheimische Materialien Verwendung fanden. Mit dem Bau des Schildbürgerbrunnens wurde die Attraktivität Schildaus wesentlich erhöht und die Geschichte der Schildbürger im Bewusstsein der Bürger und Gäste der Stadt weit über Sachsen hinaus bekannt gemacht.