Die Sparkassenstiftung Torgau-Oschatz fördert die Ausstattung des Torgauer Geharnischtenvereins
Leipzig/Torgau, 16. Mai 2013. Der Torgauer Geharnischtenverein und sein Schaukampfzug "Faust Luthers" lassen die Zeit Martin Luthers und des frühen 16. Jahrhunderts wiederauferstehen - Unterstützung dabei erhält der Verein nun durch die Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz, die die Anschaffung authentischer Ausstattung der Geharnischten fördert. "Der Geharnischtenverein und der Schaukampfzug erinnern an eine Zeit, in der die Stadt Torgau sich als 'Amme der Reformation' in die Geschichtsbücher schrieb", begründet Stephan Seeger, Vorstandsvorsitzender der Sparkassenstiftung, die Entscheidung. "Wir wollen, dass der Verein die Stadt und ihre historische Rolle bei seinen Auftritten in Zukunft noch besser präsentieren kann."
Der Torgauer Geharnischtenverein geht auf die älteste kurfürstlich privilegierte geharnischte Bürgerwehr Deutschlands zurück. 1344 wurde diese in einem Abkommen zur Bekämpfung des Bandenunwesens im Städtebund Torgau, Oschatz und Grimma erstmals erwähnt. Später machte sich die Bürgerwehr unter anderem in der Wurzener Fehde des Jahres 1542 einen Namen.
Heute kämpfen die Geharnischten nicht mehr gegen marodierende Räuber, sondern vielmehr gegen das Vergessen der historischen Begebenheiten vor allem der Zeit der Reformation und der Renaissance. "Es gibt zahlreiche Vereine, die sich dem Mittelalter widmen", weiß Claudio Stöber, Vorstand des Geharnischtenvereins: "Aber wir sind eine der wenigen Truppen, die sich mit der Renaissancezeit befassen." Dazu gehören nicht nur die schmückende Präsenz bei Festumzügen und spannende Schaukämpfe, sondern auch Jugendarbeit mit Museumspädagogen in Zeltlagern und beim Schauhandwerk. Dafür, so Stöber, sei vor allem authentische Ausrüstung elementar. Durch Zeigen begreifbar zu machen, das ginge schließlich nicht mit Papprüstungen. Um einen Teil der nötigen Ausrüstung zu finanzieren, bewilligte die Sparkassenstiftung nun 2.000 Euro Fördermittel. Davon wurden unter anderem historische Zelte und Rüstungsteile wie Waffenröcke und Armpanzer für den Schaukampfzug finanziert, die erstmals zum Katharinatag in Torgau am 29. und 30. Juni öffentlich zu erleben sind.