Sparkassenstiftung fördert in den kommenden Monaten wieder mehrere Projekte
Leipzig, der 23. November 2016. Förderungen von insgesamt 18.000 Euro sicherte der Beirat der Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz mehreren Projektträgern in der Region zu. Unterstützt werden in den kommenden Monaten der Rosengarten e. V. Wermsdorf bei der Erweiterung der Ausstellungsfläche im Kunst-, Museums- und Integrationsprojekt "Karl Hans Janke", die Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau bei der Vorbereitung einer Wanderausstellung zum Spezialheimwesen in der DDR sowie das Evangelisch-Lutherische Pfarramt Borna-Canitz bei der Restauration eines Denkmals für die Opfer des 1. Weltkrieges in der Gemeinde Liebschützberg.
"Wir haben Projekte zur Förderung ausgewählt, die jeweils in ganz eigener Weise Geschichte und Geschichten der Region reflektieren", erklärt Michael Czupalla, Vorstandsvorsitzender der Sparkassenstiftung: "Dies scheint uns in Zeiten zunehmender Geschichtsvergessenheit ein angemessenes Signal." Neben den neuen Förderungen wird auch die Unterstützung des DBV-Fördervereins "Wilder Robert" e. V. wie angekündigt fortgeführt.
Der Rosengarten e. V. Wermsdorf bewahrt das Archiv des früheren Patienten Karl Hans Janke auf, der zwischen 1950 und 1988 in der Psychiatrie in der Hubertusburg Wermsdorf behandelt wurde. Er schuf eine Vielzahl von Zeichnungen und technischen Modellen, die teilweise in einer Ausstellung in Schloss Hubertusburg gezeigt werden. Die seit zehn Jahren vom Verein betreute Schau soll im kommenden Jahr von 86 auf 200 Quadratmeter wachsen - dafür werden unter anderem zusätzliche Tischvitrinen benötigt, deren Anschaffung die Sparkassenstiftung mit 4.000 Euro fördert. "In Jankes Person verweben sich künstlerische Aspekte und Krankengeschichte, Zeitgeschichte und Medizinhistorie. Die geplante Erweiterung wird einen deutlichen Aufmerksamkeitsschub für diese Ausstellung bringen", ist sich Stephan Seeger, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Stiftung, sicher. Bereits 2005 war der Verein durch die Stiftung mit 5.000 Euro gefördert worden.
Eine Wanderausstellung zum Kinder- und Jugendheimwesen in der DDR plant die Initiativgruppe Geschlossener Jugendwerkhof Torgau e. V. für das Jahr 2018. Die Ausstellung soll in allen Landeshauptstädten im Osten der Bundesrepublik präsentiert werden und dort an die repressive Heimerziehung in der DDR und an das Schicksal der Betroffenen erinnern. Ausstellungsteile zu Spezialheimen in den jeweiligen Regionen sollen ebenso Interesse wecken wie die Installation von dauerhaft verbleibenden "Denkzeichen" an ehemaligen Heimeinrichtungen. "Der Umgang mit unangepassten Kindern und Jugendlichen zeigt aufs Deutlichste den Status einer Gesellschaft: Wann wird aus Erziehung Unterdrückung?", begründet Michael Czupalla die Förderung vorbereitender Arbeiten mit 2.000 Euro. Auch 2001, 2008 und 2009 war die Initiativgruppe mit insgesamt rund 12.556 Euro bei Projekten unterstützt worden.
Erstmalig gefördert wird das Evangelisch-Lutherische Pfarramt Borna-Canitz. Pfarrer Dr. Jochen Kinder beantragte einen Zuschuss zur Sanierung des Denkmals für die Gefallenen des 1. Weltkriegs im Liebschützberger Ortsteil Borna. Das 1921 errichtete Denkmal aus Rochlitzer Porphyrtuff benötigt eine Restauration, um der zugedachten Ehrung von 41 Gefallenen aus den Gemeinden Borna, Bornitz, Schönnewitz und Wadewitz wieder gerecht zu werden. "Denkmäler dieser Art erinnern uns nicht nur an die Toten, sondern auch daran, dass Krieg - selbst wenn er in weiter Ferne stattfindet - immer auch Leid bedeutet", so Stephan Seeger: "Uns überzeugte aber ebenso, dass das Kirchspiel neben der Förderung von 2.000 Euro auch Spenden in ähnlicher Höhe generieren möchte - so wie es auch bei der Errichtung des Denkmals vor fast 100 Jahren der Fall war."
Fortgeschrieben wird die Förderung des DBV-Fördervereins "Wilder Robert" e. V., der derzeit den Wiederaufbau der Strecke Nebitzschen - Kemmlitz der Döllnitzbahn vorantreibt. Dieser Streckenabschnitt führt zu alten und noch aktiven Gruben zum Kaolin-Abbau, einem Tonrohstoff für die Papierherstellung und Porzellanbereitung. Hier hatte die Sparkassenstiftung bereits im Winter vergangenen Jahres für die Folgejahre eine Förderung in Höhe von insgesamt 50.000 Euro zugesagt.