Wie vor 150 Jahren: Spendenbox an alter Linde

Sparkassenstiftung förderte Anschaffung mit 1.000 Euro.

Leipzig/Oschatz, der 5. September 2024. Die Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Oschatzer Land konnte dank einer Unterstützung durch die Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz in Höhe von 1.000 Euro eine Spendenbox und Stempelstelle an der alten Collmer Linde auf dem Ortsfriedhof einrichten. "Die Collmer Linde ist nicht nur ein jahrhundertealtes Naturdenkmal, sondern seit 2022 offiziell auch ein besonders schützenwerter 'Nationalerbe-Baum'", erläutert Stephan Seeger, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparkassenstiftung. "Damit Linde und benachbarte Kirche eine Zukunft haben, sollen Spenden direkt an Ort und Stelle eingeworben werden", so Seeger weiter. Der Erhalt der Collmer Linde wird außerdem von der Eva-Mayr-Stihl-Stiftung gefördert und durch die Deutsche Dendrologische Gesellschaft e. V. fachmännisch betreut.

Spenden- und Stempelbox werden am Tag des offenen Denkmals am 8. September im Rahmen einer Andacht eingeweiht (Beginn: 10.00 Uhr in der Kirche Collm mit Kirchenführungen, ca. 13.30 Uhr Andacht und Einweihung der Spenden- und Stempelbox an der Collmer Linde, Konzert mit Orgel und Klavier in der Kirche mit Sophie Auerbach ab ca. 14.00 Uhr).

Die Collmer Linde, eine Sommer-Linde (Tilia platyphyllos), und auch unter dem Namen "Gerichtslinde zu Collm" bekannt, ist mit einem Stammumfang von rund elf Metern und einer Höhe von rund achtzehn Metern die wohl älteste Linde Sachsens, Sekundärstämme liegen gar bei einer Höhe von 25 Metern. Das genaue Alter des Baumes kann nicht konkret ermittelt werden. Schon vor fast 100 Jahren sprach man von der 1.000-jährigen Linde, aktuellen Schätzungen zufolge dürfte ihr tatsächliches Alter bei etwa 800 Jahren liegen. In jedem Falle erlebte sie die regelmäßigen Saujagden von August dem Starken am Collmberg mit. Noch bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts verwies ein rostiges Halseisen an der Linde auf ihre frühere Nutzung als Prangerbaum - der Ring wurde dem „Verbrecher“ um den Hals gelegt, und ein Zettel beschrieb seine Verfehlungen. 1877 gab es die erste Erlaubnis, hier eine Spendendose anzubringen - die Erlöse der "Lindenbüchse" kamen der Verschönerung des nahen Gotteshauses zugute. Seit 1949 steht der Baum unter Naturschutz. Der Baum ist heute wieder in einem guten vitalen Zustand mit zahlreichen Seiten- und Quertrieben, er wird z. B. von der Langohrfledermaus als Tagesunterkunft genutzt und ist beliebtes Ausflugsziel für Wanderer durch den Wermsdorfer Forst oder auf den Collmberg.

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