Seit dem 14. Jahrhundert gelangte Wasser über ein hölzernes Rohrleitungssystem zu den Brunnen und "Röhrtrögen" von Mügeln. Die Bürger der Stadt wurden bis zum Ende des 19. Jahrhunderts auf diese Weise mit Trink- und Löschwasser versorgt. Nach der Verlegung von modernen Abwasserleitungen, verfielen die Brunnen nach und nach oder wurden abgerissen. 1930 ereilte den Gänsebrunnen am Altmarkt eben jenes Schicksal. Erst nach über 70 Jahren entdeckte man seine Reste bei Kanalarbeiten. Im vergangenen Jahr beschloss die Stadtverwaltung, den Brunnen nicht einfach nur wiederzuerrichten, sondern ihn vollständig umzugestalten. Der neue Gänsebrunnen sollte nicht nur eine neue Sehenswürdigkeit werden, sondern auch den historischen Bezug zum Stadtbeinamen "Gänsemügeln" schaffen.
Den Namen erhielt die Stadt übrigens im Mittelalter, als es üblich war, die Gänse auf dem Stadtanger zu hüten.
Nachdem die Sparkassenstiftung die Restaurierungsarbeiten bereits in 2004 unterstützte, werden die Folgearbeiten mit 5.000 Euro gefördert.