Es sind tragische Umstände, denen die nordsächsische Gemeinde Wermsdorf ihr ältestes Kulturdenkmal zu verdanken hat. Im Jahr 1604 verstarb die 33-jährige Dorothea Thobot im Kindbett. Zwei Tage zuvor war sie von einem toten Kind entbunden worden. Bereits in den Jahren 1599 und 1601 hatte die Frau zwei Fehlgeburten erlitten. Zur Erinnerung an seine Frau und die drei Kinder ließ Heinrich Weisse, damals Oberförster in Wermsdorf, einen Grabstein errichten.
Der Stein zeigt eine etwa lebensgroße Frauenfigur mit Schleier,
Schultertuch und Mantel. Die Hände sind im Gebet zum Himmel erhoben. Zu
ihren Füßen knien vier Kinder. Die Figur ist von einer Inschrift
umrahmt. Sie lautet:
"Anno 1604 den 14. Maj ist in Gott / seligklichen entschlaffen die
erbare und tvgendtsame Fraw Thobot, / Herrn Heinrich Weissens
Oberförsters zu Wermsdorf / eheliche Havsfraw ihres Alters 33 Jhar /
lieged alhir begraben / der Gott genade."