Der Jugendwerkhof Torgau war als einzige geschlossene Disziplinierungseinrichtung des Volksbildungsministeriums der DDR berüchtigt und gefürchtet. Über 4.000 Jugendliche wurden hier von 1964 bis 1989 inhaftiert. Der Werkhof glich mit seinen hohen Mauern, den Wachtürmen, den Diensthunden und den vergitterten Fenstern schon äußerlich einem Gefängnis. Durch strengste Haftbedingungen sollte der Wille der jungen Inhaftierten systematisch gebrochen werden. Nach dem Zusammenbruch der DDR richtete die Initiativgruppe Geschlossener Jugendwerkhof Torgau e. V. auf dem Gelände der ehemaligen Haftanstalt eine Erinnerungs- und Begegnungsstätte ein, die einen authentischen und ungetrübten Blick auf die Disziplinierungseinrichtungen des DDR-Bildungs- und Erziehungswesens gewährt.
Auch die Sparkassenstiftung leistete mit der mehrfachen Unterstützung der Gedenkstätte ihren Beitrag zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Nachdem die Stiftung bereits 2001 die Ausstellung "Auf Biegen und Brechen" förderte, unterstützt sie nun die Erweiterung der Dauerausstellung "Ich bin als Mensch geboren und will als Mensch hier raus!" mit 10.000 Euro. Zahlreiche Fotos, Dokumente, Zelleninschriften und O-Töne von Betroffenen und Verantwortlichen sollen die Ausstellung erweitern, die nicht nur die Geschichte bewahren, sondern ein Angebot zur Begegnung und der Kommunikation werden soll.