Der Jugendwerkhof Torgau war als einzige geschlossene Disziplinierungseinrichtung des Volksbildungsministeriums der DDR berüchtigt und gefürchtet. Über 4.000 Jugendliche wurden hier von 1964 bis 1989 inhaftiert. Der Werkhof glich mit seinen hohen Mauern, den Wachtürmen, den Diensthunden und den vergitterten Fenstern schon äußerlich einem Gefängnis. Durch strengste Haftbedingungen sollte der Wille der jungen Inhaftierten systematisch gebrochen werden. Nach dem Zusammenbruch der DDR richtete die Initiativgruppe Geschlossener Jugendwerkhof Torgau e. V. auf dem Gelände der ehemaligen Haftanstalt eine Erinnerungs- und Begegnungsstätte ein, die einen authentischen und ungetrübten Blick auf die Disziplinierungseinrichtungen des DDR-Bildungs- und Erziehungswesens gewährt.
Auch die Sparkassenstiftung
leistete mit der mehrfachen
Unterstützung der Gedenkstätte
ihren Beitrag zur Aufarbeitung der
SED-Diktatur. 2008 unterstützte die Stiftung die
Erweiterung der Dauerausstellung "Ich bin als Mensch geboren und will
als Mensch hier raus!" mit 10.000
Euro. Zahlreiche Fotos, Dokumente,
Zelleninschriften und O-Töne von
Betroffenen und Verantwortlichen sollen die Ausstellung erweitern, die nicht
nur die Geschichte bewahren, sondern
ein Angebot zur Begegnung und der
Kommunikation werden soll. In diesem Jahr wird die weitere Gestaltung der Ausstellung mit weiteren 5.000 Euro gefördert.