Im Osten des Landkreises Nordsachsen liegt Liebschützberg. Ihren Namen erhielt die Gemeinde, die aus mehreren kleineren Orten besteht, vom gleichnamigen Berg. Auf diesem steht eine alte Bockwindmühle aus dem Jahre 1828. Diese Windmühlen werden so genannt, weil der gesamte Bau auf einem einzelnen Pfahl ruht, der wiederum von einem hölzernen Stützgestell, dem "Bock" umgeben ist. Bockwindmühlen sind außerdem der älteste Windmühlentyp in Europa. Im Laufe ihrer Geschichte haben Berg und Mühle vieles erlebt. So fand hier 1912 ein Kaisermanöver statt. Seit 1991 gab es zudem Planungen den Berg für den Gesteinsabbau zu nutzen.
Nachdem 2006 Bergbauberechtigungen erteilt wurden, wehrten sich die Einwohner der Gemeinde und starteten eine Petition - mit Erfolg. 2010 widerrief man die Berechtigungen. Die Zukunft des Berges, auf dem Feste, Gottesdienste und auch das traditionelle Osterfeuer stattfinden, war gesichert. Doch die alte Bockwindmühle, die schon 1987 erneuert werden musste, befindet sich immer noch in Not. Das Holz ist morsch geworden und bei einem kräftigeren Sturm könnte die Mühle umkippen. Um den endgültigen Verfall zu stoppen wird im Auftrag der Gemeinde eine Notsicherung durchgeführt, die die Sparkassenstiftung mit 8.000 Euro unterstützt. Die alte Bockwindmühle ist so zumindest vorerst gerettet.