Die Anfänge der Torgauer Festung reichen bis ins 12. Jahrhundert zurück. Reste der einstigen Zwingermauern kann man noch heute entdecken. In den folgenden Jahrhunderten führte die wachsende Bedeutung Torgaus zu stetigen Erweiterungen und Verbesserungen der Anlagen. Vor allem die wichtige Elbbrücke sicherte man mit zusätzlichen Schanzwerken. Während des 30-jährigen Krieges begannen die Arbeiten an der ersten richtigen Festung, die schließlich aus mehreren Schanzen, Wällen und Bastionen bestand. Sowohl Sachsen als auch Preußen bauten bis weit ins 19. Jahrhundert hinein unermüdlich am Torgauer Bollwerk. Von 1889 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges begann man die Festung zu schleifen, wobei jedoch viele Teile erhalten blieben.
Zu den kleineren Überbleibseln des Bollwerks zählen die im Glacis (dem Vorfeld der Festung) und an der Elbpromenade frei stehenden Schlusssteine. Diese wurden am höchsten Punkt eines Fenster- oder Türbogens eingesetzt und sorgten so für eine selbsttragende Konstruktion. Der Zustand der Torgauer Schlusssteine ist inzwischen so desolat, dass sich der Förderverein Europa Begegnungen e. V. in diesem Jahr zu einer umfassenden Sanierung der verzierten Sandsteinblöcke entschloss. Damit diese Zeugnisse der Torgauer Geschichte der Nachwelt erhalten bleiben, fördert die Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz die Sanierung mit 3.200 Euro.