Zahlreiche Namensänderungen zeugen von der langen und wechselvollen
Geschichte des Tuchmacherhauses zu Oschatz. Es ist nicht nur das älteste
Haus der Stadt, sondern auch der älteste Profanbau Mitteldeutschlands.
Um 1180 als Vogtshaus errichtet, wurde es 1478 an eine Adelsfamilie
verkauft. 1544 erwarb die Tuchmacherinnung, die damals reichste Zunft
in Oschatz, das Gebäude und nutzte es bis 1842 als Handwerks- und
Siegelhaus. Seither nannte man es Tuchmacherhaus. Von der Mitte des 19.
Jahrhunderts bis 1989 nutzte man es wieder als Wohnhaus. Mit dem Ankauf
des historischen Gebäudes durch die Stadt Oschatz im Jahre 2006 wurde
der Grundstein für eine umfassende Sanierung gelegt.
Direkt am Tuchmacherhaus befinden sich auch zwei romanische Traufsteine, die derzeit ungeschützt dem Wetter ausgesetzt sind. Eine dauerhafte transparente Einfassung soll hier Abhilfe schaffen. Die Stiftung fördert das Vorhaben mit rund 660 Euro.