Seit Beginn der Menschheitsgeschichte war die Schaffung von Verkehrs- und Kommunikationswegen von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung von Gesellschaft, Politik und Wirtschaft. Schnelles Reisen und noch schnellere Kommunikation erachten wir heute für selbstverständlich. Doch noch vor einigen hundert Jahren war das Reisen in unserer Region ein beschwerliches Unterfangen. Die meisten "Straßen" glichen eher Feldwegen, es gab kaum Orientierungspunkte und Nachrichten brauchten Tage, wenn nicht sogar Wochen um ihren Empfänger zu erreichen.
An Versuchen diese Mängel zu beheben mangelte es nie, doch waren die meisten nicht von langer Dauer. Erst im 17. Jahrhundert begannen erste Maßnahmen zur Verbesserung der Situation. Kurfürst August der Starke beauftragte am 19. September 1721 die Vermessung der wichtigsten Wege und die Aufstellung so genannter Postmeilensäulen. Zur Gestaltung gab es vorgegebene Entwürfe. Diese galten für alle Postmeilen, Ganzmeilen- und Halbmeilensäulen sowie für Viertelmeilensteine.
In Oschatz wurden 1724 gleich drei solcher Distanzsäulen errichtet, da die Stadt an der alten Leipzig-Dresdener Straße verkehrsgünstig gelegen war. Wohl in den 1830er Jahren fielen diese dem Straßenausbau zum Opfer. Nun will der Oschatzer Geschichts- und Heimatverein e. V. eine der drei Postmeilensäulen auf dem Leipziger Platz in Oschatz neu errichten. Die Sparkassenstiftung unterstützt das Projekt mit 7.500 Euro.